Indien bezog bisher wechselhafte Positionen zu Bitcoin und Co. Seit längerer Zeit steht die Erhebung hoher Steuern auf Kryptowährungen im Raum. Nun bahnt sich an, dass Kryptos bald mit 28 Prozent taxiert werden. Die Kryptobranche im Land fürchtet unterdessen um ihr Fortbestehen.
Indien entwickelte bereits Kapitalertragssteuer auf Krypto
Das südasiatische Land galt lange Zeit als besonders hoffnungsvoll in Bezug zu Kryptowährungen. Bislang hat die dortige Krypto-Szene aber wiederholt mit restriktiven Maßnahmen der Regierung zu schaffen.
Noch im November 2021 schien sich die Lage zu bessern. Kryptowährungen fanden erstmals eine gesetzliche Akzeptanz. Zuvor war sogar ein vollständiges Verbot von Bitcoin und Co. in der Diskussion.

Anfang 2022 trat Indien dann wiederum mit einem neuen Gesetz auf den Plan, das ab dem 1. April 2023 wirksam ist. Der Beschluss legt fest, dass auf Kryptowährungen eine Kapitalertragssteuer von 30 Prozent anfällt.
Steuern: Indien plant Mehrwertsteuer für Kryptowährungen
Obendrauf soll demnächst auch noch eine Goods and Services (GST) kommen. Hierzulande kennt man vergleichbare Abgaben als Mehrwertsteuer. Laut Informationen von CNBC, soll die neue Steuer bei ganzen 28 Prozent liegen.
Insider teilen mit, dass die indische Regierung aktuell versucht, Kryptowährungen mit Lotterie, Casinos und weiteren Arten von Glücksspiel auf eine Stufe zu stellen.
Ob man ein Dekret verabschiedet, das die Steuer gesetzlich umsetzt, entscheidet ein zuständiger Rat bei dessen nächster Sitzung. Ein genauer Termin ist nicht bekannt.
Krypto-Börsen sind bereits dazu verpflichtet, eine Mehrwertsteuer von 18 Prozent zu verrichten. Hinzukommen soll schon bald eine Abgabe auf jegliche Zahlungen, die mit Kryptos erfolgen.
Auch für die in Indien tätigen Krypto-Börsen fällt dadurch die höhere Steuer an.
Jede Transaktion will man mit 28 Prozent besteuern, sofern der Rat zustimmt.
Äußern die Informanten gegenüber CNBC. Bislang werden verschiedene Arten des Glücksspiels mit 18 oder 28 Prozent besteuert. Auf Kryptowährungen würde dann der höchste Steuersatz bestehen.
Zuletzt beschloss das indische Finanzministerium, die Steuer auf Glücksspiel in Zukunft generell auf 28 Prozent anzuheben. Aktuell diskutiert man noch, ob dieser Prozentsatz auf den Netto- oder Bruttowert anfällt.
Indische Kryptobranche fürchtet um Fortbestehen
Bei Kapitalertrags- und Mehrwertsteuer bleibt es allerdings nicht. Bereits jetzt ist eine Quellensteuer von einem Prozent wirksam. Abseits der steuerlichen Lage sei die Regulierung von Krypto-Unternehmen in Indien jedoch unklar.
Schon aufgrund der hohen steuerlichen Last fürchtet die Kryptobranche in Indien um ihr Fortbestehen. Mehrere Vertreter kündigten an, gegen die Quellensteuer angehen zu wollen. Ein Verfechter dieser Position ist Sandeep Nailwal, Mitbegründer des Ethereum Layer 2 Polygon (MATIC).
In einem Gespräch mit Bloomberg kritisierte Nailwal die restriktive Politik seines Heimatlandes.
Die Vertreibung von Fachkräften ist absolut irre.
Der indische Staat sei dafür verantwortlich, dass viele indische Entwickler der Branche dazu getrieben werden, Stellen im Ausland anzunehmen. Firmen vermeiden Indien und lassen sich lieber in kryptofreundlichen Ländern nieder.
Nailwal selbst ist dafür ein gutes Beispiel. Er arbeitet aus der arabischen Metropole Dubai. Auch Mauritius sei für die Branche in Indien ein beliebtes Ziel. Sathvik Vishwanath, Geschäftsführer der Krypto-Börse Unocoin, macht auf die extremen Ausmaße aufmerksam.
Mehr als die Hälfte aller Krypto-interessierten Inder haben sich in Dubai niedergelassen. Meine Vermutung ist, es sind gut 30.000 Personen.
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